2-Tages-Übung der Feuerwehrjugend
2-Tages-Übung der Feuerwehrjugend
Bereits das elfte Mal jährte sich nun unsere 2-Tages-Übung der Feuerwehrjugend. Am 15.08.2015 bezogen neun Jugendliche und zehn aktive Kameraden, also insgesamt 19 Teilnehmer, das Rüsthaus, um einmal mehr 2 Tage lang Ausbildung, aber auch Spiel und Spaß beim gemeinsamen Miteinander zu erleben. Ein Highlight waren auch dieses Jahr wieder die unangekündigten Einsatzübungen zu jeder Tages- und Nachtzeit, natürlich begleitet, abgesichert und unterstützt von den aktiven Teilnehmern.
Um 07.00 Uhr trat man am Samstag vor dem Rüsthaus an, dabei wurde der Dienstplan für die beiden Tage bekannt gegeben. Anschließend wurden von den jeweiligen Löschgruppen, die Mannschaft wurde fix auf das Tanklöschfahrzeug und das Kleinlöschfahrzeug zugeteilt, die Fahrzeuge übernommen und die Gerätekunde durchgeführt, um bei den Übunseinsätzen gewappnet zu sein.
Gegen 08.00 Uhr folgte der erste Alarm. Ein Heckenbrand in Hörmsdorf wurde gemeldet. Rasch wurde die Ausrüstung angezogen und die Fahrzeuge besetzt. Am Einsatzort stellte der Einsatzleiter einen Brand fest, welcher durch eine Nebelmaschine simuliert wurde.
Umgehend wurden von der TLF-Mannschaft zwei Löschleitungen mit C-Rohren vorgenommen. Die Mannschaft des KLF stellte inzwischen eine Zubringleitung von einem nahe gelegenen Hydranten her. Die Situation war so rasch unter Kontrolle und es konnte so schnell Brand aus gegeben und die Abmarschbereitschaft hergestellt werden.
Ein Dank gilt Familie Novak für die Versorgung mit einer Jause nach dieser Übung!
Nach diesem Einsatz galt es erstmal die nassen Schläuche im Rüsthaus zum Trocknen aufzuhängen und die Fahrzeuge wieder vollständig zu bestücken.
Danach ging es wieder laut Dienstplan weiter. Unser Kamerad OFM Josef Ledam, welcher auch Mitglied beim Roten Kreuz ist, hielt eine Erste-Hilfe-Schulung ab. Dabei wurde, neben einigen Grundlagen der Ersten-Hilfe, auch der Umgang mit einigen über die übliche Erste-Hilfe hinausgehender Ausrüstung, welche auch bei der Feuerwehr vorhanden ist, geübt, wie zum Beispiel mit dem Stifneck (Halskrause) zur Stabilisierung der Wirbelsäule.
Um 10.15 Uhr wurde die Schulung vom nächsten Übungseinsatz unterbrochen. Ein Anrufer meldete einen Forstunfall bei der Feuerwehr. Unverzüglich machte sich die Mannschaft auf den Weg zum Einsatzort.
Vor Ort musste der Einsatzleiter zwei unterschiedliche Lagen feststellen. Einerseits war ein Forstarbeiter unter einem Baum eingeklemmt, andererseits fand er einen bewusstlosen Traktorfahrer auf seinem im steilen Gelände gerutschten Traktor vor.
Die TLF Gruppe wurde zum Sichern des Traktors mittels Greifzug und Rettung des Fahrers geschickt, die KLF Gruppe führte indes mittels Hebekissen die Rettung des Eingeklemmten durch. Abschließend wurde der Traktor mit der Seilwinde des KLF geborgen.
Nach diesem doch etwas anstrengenderen Einsatz, schließlich bewegte man sich im Gelände im Wald, ging es zum wohlverdienten Mittagessen. Bei Pizza genoss man eine Stunde lang die Mittagspause, danach folgte eine praktische Schulung zum Thema Löschgruppe und Technische Gruppe. Zunächst wurden zwei kurze Lehrvideos zum Thema vorgeführt, danach in zwei Gruppen im Stationsbetrieb, nach Vorbild der Branddienst- bzw. Technischen Hilfeleistungsprüfung, je ein technischer bzw. Brandeinsatz mit einer Gruppe geübt.
Die Branddienstgruppe musste dabei mit dem Kleinlöschfahrzeug eine Saugleitung von der Saggau herstellen udn zwei Löschleitungen vornehmen, die Technikgruppe arbeitete mit dem TLF einen Verkehrsunfall, mit Absicherung, Ausleuchten sowie Aufbau des Brandschutzes und der Rettungsgeräte ab.
Unterbrochen wurde die Schulung gegen 14.00 Uhr vom nächsten Übungseinsatz. Eine Frau meldete in ein Loch gestürtzte Geißen. Am Einsatzort konnte die Mannschaft die Tiere relativ rasch aus ihrer misslichen Lage befreien, diese waren lediglich rund eineinhalb Meter abgestürzt. Mit einem Steckleiterteil stiegen einige Feuerwehrmitglieder ab und hatten die Tiere schnell befreit.
Nach diesem kurzen Einsatz wurde die begonnene Schulung bis ca. 16.00 Uhr fortgesetzt. Aber noch kam man nicht zur Ruhe, es folgte gleich der nächste Einsatz. Ein Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person war diesmal zu bewältigen.
Die beiden Gruppen arbeiteten den Einsatz mit dem zuvor gelernten und unter Anleitung der aktiven Kameraden ab. Die Gruppe des TLF war für die Befreiung der eingeklemmten Fahrerin zuständig, die KLF Gruppe sorgte inzwischen für die Arbeiten rund ums Geschehen und stellte den Brandschutz sowie die Absicherung der Einsatzstelle sicher. Nach rund eineinhalb Stunden war auch diese, bei den hohen Temperaturen äußerst schweißtreibende Arbeit beendet.
Danach gab es aber endlich die verdiente Freizeit. Gemeinsam fuhr man zur multifunktionalen Sportanlage bei der Außenstelle Pitschgau der Marktgemeinde Eibiswald. Hire verbrachte man den restlichen Abend bei gemeinsamen Fußballspielen, auch das Abendessen wurde hier eingenommen.
Nach dem Duschen im Sporthaus Pitschgau, welches uns dankenswerterweise zur Verfügung gestellt wurde, ging es um 22.00 Uhr zur Nachtruhe.
Die Nachtruhe währte allerdings nicht lange. Um 23.00 Uhr erfolgte die Alarmierung zu einem Fahrzeugbrand.
Am Einsatzort angekommen wurde auf Anweisung des Einsatzleiters ein Schaumlöschangriff vom Tanklöschfahrzeug vorgenommen. Der Brand konnte damit rasch gelöscht werden.
Nach rund einer Stunde war man wieder eingerückt, hatte die Fahrzeuge und Gerätschaften einsatzbereit gemacht und konnte wieder schlafen gehen.
Die FF Eibiswald stand während dieser Übung mit Echtfeuer als Sicherungstrupp mit ihrem Tanklöschfahrzeug bereit, den Kameraden vielen Dank dafür!
Gegen 05.30 Uhr erfolgte der etwas unsanfte Weckruf zum nächsten Übunsgeinsatz. In Feisternitz galt es eine vermisste Person aufzufinden. Aufgrund relativ genauer Ortsangaben der Notruferin konnte der Suchradius eingeengt werden.
Eine Suchkette wurde gebildet und die Suchaktion gestartet. Die Suche dauerte nicht allzu lange, da konnte der Vermisste in einem alten Wirtschaftsgebäude entlang der Suchstrecke aufgefunden und gerettet werden.
Anschließend folgte das kräftigende Frühstück bei der Familie Gosch, vielen Dank für die Bewirtung!
Die Grundlagen des Feuerwehrfunks standen bei der anschließenden morgendlichen Schulung auf dem Programm. LM Daniela Novak vermittelte den Teilnehmern dab die Regeln für das Führen eines Funkgespräches, Allgemeines zum Feuerwehrfunk, wie etwa das Anfertigen von Lageskizzen und nicht zuletzt zum Digitalfunk, der ja demnächst den Analogfunk im Bezirk Deutschlandsberg ablösen soll.
Unterbrochen wurde auch diese Schulung von einem Übungseinsatz. Ein Traktor mit Zusatztank verlor in Hörmsdorf direkt neben der Saggau Öl.
Nach der Erkundung schickte der Einsatzleiter die Mannschaft des Tanklöschfahrzeuges einige hundert Meter flussabwärts, um eine Ölsperre zu errichten. Die Mannschaft des Kleinlöschfahrzeuges sicherte den Traktor, barg diesen, fing das weiters auslaufende Öl auf und sorgte dafür, das kein weiterer Treibstoff auslaufen konnte.
Nach dem Einsatz ging es laut Dienstplan weiter. Es folgte nun ein motorisierter Orientierungsmarsch. Dabei mussten die Jugendlichen, aufgeteilt auf drei Gruppen mit je einem Fahrzeug, eine Wegstrecke nach vorgegebener Beschreibung abfahren.
Auf einzelnen Stationen galt es Aufgaben, wie etwa das Zeichnen einer Lagskizze zu lösen. Hier konnten die Jugendlichen nun beweisen, was sie bei der morgendlichen Funkschulung gelernt hatten.
Nach dem Mittagessen wurde, im Hinblick auf das bevorstehende Ende der 2-Tages-Übung bereits mit einer umfangreichen Reinigung des benutzten Quartiers im Mehrzwecksaal unseres Rüsthauses begonnen. Anschlißend folgte eine Schulung für den im September stattfindenden Wissenstest und das Wissenstestspiel.
Gegen 13.45 Uhr erfolgte dann die Alarmierung zum letzten Einsatz dieser 2-Tages-Übung. Gemeldet wurde ein Gebäudebrand in Feisternitz. Doch schon sichtlich müde machte man sich auf den Weg und hatte zum Abschluss noch einmal einen umfangreichen Brandeinsatz zu bewältigen.
Die Tanklöschgruppe führte einen Erstangriff mit einem C-Rohr durch. Inzwischen stellte die Gruppe des Kleinlöschfahrzeuges eine Zubringleitung von einem nahe gelegenen Teich her. Nachdem die Wasserversorgung sichergestellt war, konnte ein umfassender Löschangriff mit mehreren Rohren durchgeführt werden, darüber hinaus wurde ein Nebengebäude mittels Hydroschild geschützt.
Nach diesem letzten fordernden Einsatz hieß es für die Mannschaft nun endgültig zusammen räumen. Zunächst wurden die Fahrzeuge wieder einsatzbereit gemacht und die verwendeten Schläuche zum Trocknen aufgehängt.
Den Abschluss bildete die Reinigung des Rüsthauses und der Fahrzeuge. Beim abschließenden Antreten gegen 16.30 Uhr war man sich trotz der Strapazen aber einig, auch 2016 wieder eine 2-Tages-Übung durchzuführen. Nicht nur, dass die Jugendlichen in den beiden Tagen sehr viel lernen, vor allem auch die Kameradschaft und der Zusammenhalt werden dadurch gefördert und nicht zuletzt lernt man auch, mit den anderen umzugehen und Konflikte, welche zwangsläufig auftauchen, zu lösen.
Auch die Sieger des Motmarsches wurden gekürt, es waren die ex aequo die Gruppe MTF und TLF, die KLF Gruppe wurde Dritter.
Eine weitere 2-Tages-Übung, inzwischen die elfte, ist damit nun Geschichte!