04.08.2023

Hochwasser in Eibiswald

In den frühen Morgenstunden des 04.08. sorgten ergiebige Regenfälle für Überflutungen in weiten Teilen der Steiermark, Kärnten und Slowenien. Besonders betroffen war diesmal auch die Marktgemeinde Eibiswald, unter anderem wurde der Ortsteil Pitschgau mit der Katastralgemeinde Hörmsdorf von der Bezirkshauptmannschaft zum Katastrophengebiet erklärt.

Um 03.00 Uhr morgens starteten die ersten Erkundungsfahrten im Löschgebiet, dabei zeigte sich nach den stundenlangen ausgiebigen Regenfällen bereits die angespannte Lage. Zum Teil waren Straßen bereits ein wenig überflutet, die Saggau führte bereits enorme Wassermengen und drohte über die Ufer zu treten.

Um 03.59 Uhr erfolgte schließlich die Alarmierung unserer Feuerwehr zum Hochwassereinsatz, zahlreiche weitere Feuerwehren des Bezirkes und in der gesamten Steiermark südlich von Graz standen bereits im Einsatz oder wurden in den darauffolgenden Stunden ebenfalls alarmiert.

Insgesamt 32 Einsatzadressen hatten unsere Kameradinnen und Kameraden abzuarbeiten. Vorwiegend handelte es sich um überflutete Keller, es galt aber auch Tiere in Sicherheit zu bringen, überflutete Straßen zu sperren und eine Verklausung hinter dem Rüsthaus zu beseitigen. Unmittelbar nach Einsatzbeginn stieg der Pegel der Saggau nochmal stark an, mit einem Durchfluss von rund 120 m³/min der höchste Wert seit dem Hochwasser 2005, und trat ebenso rasch über die Ufer. Bei den folgenden Auspumparbeiten am Vormittag unterstützte die FF Pölfing-Brunn mit mehreren Pumpen die Arbeiten in unserem Löschbereich.

Nachdem sich die Lage am Nachmittag ein wenig beruhigte, begann man aufgrund der angekündigten weiteren Regenmengen mit Sicherungsarbeiten. An mehreren Stellen wurden vorsorglich Sandsäcke in Stellung gebracht, um mögliche noch folgende Wassermassen zurückzuhalten. Ein großer Dank gilt allen zivilen Helferinnen und Helfern, die nach einem Aufruf des Bürgermeisters beim Füllen der Sandsäcke beim Rüsthaus Eibiswald Hand anlegten. Alleine in Hörmsdorf wurden rund 750 Sandsäcke benötigt.

Am Abend ging es wieder zu Auspumparbeiten. Inzwischen war ein Zug des Katastrophenhilfsdienstes des Bereichsfeuerwehrverbandes Mürzzuschlag eingetroffen. Ein Trupp der Betriebsfeuerwehr Voestalpine Tubulars unterstützte uns in den Abendstunden bei Auspumparbeiten.

Nach der groben Reinigung der Geräte konnte schließlich gegen 21 Uhr die Einsatzbereitschaft an die Bereichsalarm- und Warnzentrale gemeldet werden. Eine Bereitschaft von vier Kameradinnen und Kameraden blieb im Rüsthaus über Nacht vor Ort, um im Falle des Falles rasch Erkundungen durchzuführen und gegebenenfalls mit dem Katatsrophenhilfsdienst aus Mürzzuschlag die Einsätze abzuarbeiten und so den eigenen Feuerwehrleuten nach kräftezehrenden 18 Stunden durchgehendem Einsatz Ruhe zu gönnen, vor allem im Hinblick auf eine mögliche Fortsetzung des Großeinsatzes am darauffolgenden Tag.